"In the absence of intimidation, creativity will flourish"
G.Ginn

Samstag, 1. Oktober 2016

Alles wird gut!

Wer gemeint hat, dass ich bei meinen Betrachtungen zur britischen Politik etwas übertreibe, was die Qualität der Akteure angeht, den kann ich beruhigen: Es ist alles noch viel schlimmer.

Man kann es zwar Boris Johnson nicht anlasten, dass das bösartigste und dümmste Blatt Englands, The Sun, bei dem Bericht über seinen Türkeibesuch vor allem über seine neue Frisur schreibt (sogar in der Überschrift).



Was er in einem Interview mit dem Blatt erzählt, lässt einen dann doch glatt glücklich über unsere Ministerriege sein. Er fängt wieder mit dem Prosecco an ("We are pro-secco, but by no means anti-pasto") und singt den Interviewern zur Verdeutlichung, dass alles wunderbar wird, ein bisschen Bob Marley vor.

In Zeiten wie diesen wünscht man sich doch einen solchen Außenpolitiker, oder? (Wenn ich in Zukunft Frank-Walter Steinmeier im Fernsehen sehe, wird deutlich mehr Zärtlichkeit in meinem Blick sein als vorher.)

Für den weitergehend Interessierten, der Action Plan for Brexit, der von weiten Teilen der Conservativen unterstützt wird (man kann nicht glauben, dass das von Leuten unterstützt wird, die irgendwann mal Minister waren):


Und nun, zum ersten und letzten Mal auf diesem Blog: Boris Marley. Zur Beruhigung. Macht euch keine Sorgen. Alles wird gut!


6 Kommentare:

  1. Hier müssten die Steine wirklich schreien, weil niemand in Großbritannien kräftig seine Stimme erhebt bei all dem Blöd-Sinn!
    Das Denken könnte sich ja in den Gehirnen einnisten...

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    1. Es ist gruselig. Ich habe die Briten immer für ihren nüchternen Realismus bewundert. Da scheint nicht mehr viel übrig geblieben zu sein...

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  2. So viel Caipi kann ich gar nicht trinken, um mir das schönzusaufen...

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  3. Das wird eine never-ending Schlammschlacht, die Sun wird wie üblich voller Pickelhauben und Hakenkreuze sein. Die Büchse der Pandora wird geöffnet ...

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    1. Büchse der Pandora passt ganz gut: Die britische Regierung will Unternehmen zwingen, offenzulegen, wie viele Ausländer sie beschäftigen, so dass man diejenigen, die zu wenig Briten einstellen, "name and shame" kann. Da kommt ein Haufen rechtspopulistischer Mist, den ich den Briten nie zugetraut hätte.

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